Renate Ranegger hat eine Studie durchgeführt, welche sich auf das Thema Prozessinteroperabilität durch den elektronischen Wissenstransfer basierend auf Pflegeinterventionen und evidenzbasiertem Wissen bezieht. Das Konzept der Interoperabilität ist eine Möglichkeit, um eine grundlegende Verknüpfung, Integration und sinnvollen Nutzen von Gesundheitsdaten zwischen Systemen, Organisationen und NutzerInnen zu erzielen.
Steigende Lebenserwartung, wachsende PatientInnenzahlen und Steigerungen der Kosten im Gesundheitswesen führen zu erhöhter Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Qualitätsstandards und Effizienz in der Pflegepraxis. Evidenzbasiertes Wissen unterstützt dabei, die Qualität der PatientInnenversorgung zu verbessern, die Abläufe zu optimieren und die Entscheidungssicherheit zu erhöhen. Jedoch ist eine zeitnahe und prozessintegrierte Bereitstellung von evidenzbasiertem Wissen am Point of Care eine Herausforderung.
Um dieser Herausforderung entgegenzuwirken, wurde ein Mapping durchgeführt, um ein Wissensmanagementsystem in die elektronische PatientInnendokumentation integrieren zu können. Dies soll gewährleisten, dass die Pflegepersonen am Point of Care evidenzbasiertes Wissen direkt über Pflegeinterventionen abrufen können.
Im Rahmen dieser Studie wurde ein Mapping zwischen der Pflegeinterventionsklassifikation LEP Nursing 3 als Quellsystem und FIT-Nursing Care als Zielsystem durchgeführt.
Es konnten insgesamt 47,01 % der LEP-Interventionen auf 92,31 % der FIT-Synopsen zugeordnet werden.
Die Ergebnisse dieser Studie zeigen wie evidenzbasiertes Wissen am Point of Care zugänglich gemacht werden kann. Im nächsten Schritt muss die vorgeschlagene Zuordnung in einer Softwareanwendung implementiert werden. Weitere Tests erheben die tatsächliche Unterstützung in der alltäglichen Pflegepraxis.
Quelle: Ranegger et al.; BMC Medical Informatics and Decision Making; 2022
