Über uns
Die österreichische Gesellschaft für Pflegeinformatik (ÖGPI)
Was uns bewegt
Moderne Gesundheitsversorgung ist ohne den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT) kaum mehr denkbar. Dies gilt insbesondere auch für den Bereich der Gesundheits- und Krankenpflege. Unterstützende Technologien wie beispielsweise elektronische Dokumentationssysteme, elektronische Gesundheitsakte (ELGA), Telehealth und assistierende Gesundheitstechnologien sind bereits fester Bestandteil in der Gesundheitsversorgung.
Der Verein
Die Österreichische Gesellschaft für Pflegeinformatik (ÖGPI) wurde mit dem Ziel gegründet, die Entwicklungen von
ICT im Kontext des Pflege- und Behandlungsprozesses proaktiv mitzugestalten.
Die ÖGPI fördert den Aufbau und die Pflege von Kommunikationsstrukturen zum Thema Dokumentation, Digitalisierung und
Informationsverarbeitung in der Pflege (Pflegeinformatik) in Österreich.
Der Vorstand
Renate Nantschev ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für medizinische Informatik an der UMIT TIROL. Sie ist diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin und hat an der UMIT Pflegewissenschaft studiert. Derzeit ist sie Doktorandin im Bereich Gesundheitsinformationssysteme und befasst sich in ihrer Dissertation mit der Sekundärnutzung klinisch erhobener Routinedaten zur Analyse von pflegesensitiven Patienten-Outcome. Ihr Ziel ist, herauszufinden wie die Pflegedokumentation zur weiteren Erkenntnisgewinnung sinnvoll genutzt werden kann. Als diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin arbeitet sie viele Jahre auf der Intensivstation und anschließen wechselte sie in den Bereich der Lehre für Gesundheit- und Krankenpflege. Derzeit unterrichtet sie in den Masterstudiengang Health Information Management und Medizinischer Informatik sowie den Masterstudiengängen der Pflegewissenschaft an der UMIT TIROL. Ihre Schwerpunkte sind klinische Ordnungssysteme und semantische Interoperabilität. Sie ist Mitglied von ACENDIO und arbeitet hier aktive in einer internationalen Arbeitsgruppe an Empfehlungen für die Implementierung von Pflegeklassifikationssystemen in der elektronischen Pflegedokumentation. Als Vizepräsidentin in der österreichischen Gesellschaft für Pflegeinformatik, ist es ihr Anliegen, das Berufsbild der Pflegeinformatiker:innen zu stärken und ihnen für ihre Aufgaben eine Plattform für den Wissens- und Erfahrungsaustausches zu bieten.
Viktoria Redl diplomierte 2006 an der Gesundheits- und Krankenpflegeschule in Horn (NÖ). Kurz darauf war sie in Wien bei den Barmherzigen Brüdern im neurologischen Fachbereich in der Pflege tätig. 2009 bis 2017 arbeitete sie im Dialysezentrum Donaustadt und absolvierte die Studien des basalen und mittleren Pflegemanagements sowie das höhere Pflegemanagement an der Donau-Universität in Krems. Neben ihren Aufgaben als Bereichsleitung war sie auch in der Stabsstelle Pflegeentwicklung/Pflegeinformatik tätig. 2018 wechselte sie von der Pflege in den Consulting Bereich und übernahm die Produktverantwortung eines digitalen Pflege- und Wunddokumentationssystems der Firma Care Solutions, mit Sitz in St. Veit an der Glan (K). 2020 konnte sie das Studium Health Information Management an der UMIT in Hall in Tirol erfolgreich abschließen und veröffentlichte einen Online-Blog zum Thema Pflegeinformatik. Mit ihrem Beitrag in der österreichischen Gesellschaft für Pflegeinformatik möchte sie ihre Kolleg:innen mit derenTätigkeiten im weiten Feld der Pflegeinformatik unterstützen und gegenseitigen Austausch sowie Wissenstransfer forcieren.
Doris Kraushofer ist seit über 20 Jahren im österreichischen Gesundheitswesen tätig. Aktuell leitet sie das IT Produktmanagement bei der PremiQaMed Holding, einem Betreiber für Gesundheitsbetriebe. Sie ist in ihrer Funktion unter anderem mit der Beschaffung, Neuimplementierung und Weiterentwicklung von Softwareprodukten für die Kliniken betraut.
Als DGKPP hat sie im Akutbereich (Unfallambulanz), sowie in der mobilen Pflege und im Langzeitpflegebereich unterschiedlichste Erfahrungen gesammelt.
An der FH Oberösterreich hat sie das Studium „Prozessmanagement Gesundheit“ absolviert, sowie zu einem späteren Zeitpunkt berufsbegleitend das Masterstudium “Digital Healthcare” an der FH ST. Pölten erfolgreich abgeschlossen.
Ihre bisherigen beruflichen Stationen waren unter anderem das AKH Wien / Medizinische Universität Wien, die ELGA GmbH bzw. aktuell die PremiQaMed Holding.
Durch ihre Arbeit in der österreichischen Gesellschaft der Pflegeinformatik möchte Sie Brückenbauerin und Dolmetscherin zwischen Pflege und IT sein. Ihr Ziel ist es, durch ihren Beitrag, Kolleg:innen aus der Pflege zu unterstützen, die notwendigen Kompetenzen zu erlangen und Werkzeuge kennenzulernen, um die Digitalisierung im Bereich der Gesundheits- und Krankenpflege mitgestalten und vorantreiben zu können.
Die Expert:innen
Werner Hackl ist Assistenzprofessor für Medizinische Informatik an der UMIT TIROL. Er hat Medizinische Informatik und Bioinformatik studiert und zum Thema der Sekundärnutzung klinischer sowie pflegerischer Daten promoviert. Er ist gefragter Experte für Pflegeinformatik und Clinical Data Science. Werner Hackl entwickelt Methoden sowie nutzenstiftende Anwendungen zur Erschließung und Analyse vorhandener klinischer und pflegerischer Daten. Er ist Autor und Koautor von über 100 wissenschaftlichen, peer-reviewten Fachpublikationen und Konferenzbeiträgen. Neben seiner eigenen wissenschaftlichen Tätigkeit trägt es als Associate Editor des IMIA Yearbook of Medical Informatics und BMC Medical Informatics and Decision Making sowie als Gutachter der führenden wissenschaftlichen Fachzeitschriften und internationalen Konferenzen zur Weiterentwicklung des Fachbereichs bei. Im Bereich der Pflegeinformatik ist er als Österreichs Vertreter in den Nursing Informatics Special Interest Groups der International Medical Informatics Association (IMIA) und der European Federation of Medical Informatics (EFMI) bestens vernetzt. Als begeistertem, zertifizierten und mehrfach ausgezeichneten Lehrenden liegt ihm auch die Weiterentwicklung seiner Studierenden besonders am Herzen. Aktuell lehrt er an der UMIT TIROL und hält Lehraufträge an der FH Oberösterreich sowie an der FH Bern. Werner Hackl hat neben seiner akademischen Erfahrung auch einen starken Bezug zur Praxis. Er war jahrelang als Trainer für klinische Informations- und Dokumentationssysteme tätig, hat erfolgreich zahlreiche Kooperationsprojekte mit Health-IT Unternehmen und Gesundheitseinrichtungen abgewickelt und wird regelmäßig als Berater engagiert.
Robert Mischak ist Leiter des Instituts für eHealth an der Fachhochschule JOANNEUM in Graz. Dort leitet er neben dem Forschungsbereich auch den Bachelor- und Masterstudiengang für eHealth. Er selbst hat zunächst an der TU Graz Maschinenbau studiert und an der TU Wien zum Österreichischen LKF-System promoviert. Zudem hat er in der Schweiz (Basel, Bern Zürich) einen Master of Public Health erworben. In seiner Masterarbeit hat er sich dort mit dem Thema Benchmarking von Spitälern beschäftigt. Außerdem verfügt er über ein Diplom zum NPO-Controller (ÖCI/WU-Wien). Sein beruflicher Werdegang begann 1992 als Wissenschaftlicher Assistent am LBI für Epidemiologie und Gesundheitsforschung an der KFU Graz. 1995 wechselte er in die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft m.b.H. (KAGes). Von 2002 bis 2007 war er Leiter Controlling und Betriebliche Organisation bei der Merkur Versicherungs AG.
Unsere Arbeitsgruppen
Im Zuge der Pflegedokumentation besteht die Herausforderung die von der Pflege durchgeführte Dokumentation auch digital durchführen zu können. Nicht immer gibt es dafür bereits eine digitale Lösung so das die Pflegeinformatik damit konfrontiert ist eine digitale Dokumentationsmöglichkeit ev. selbst zu erstellen.
Die Pflegeprozessdokumentation gehört zu den Berufspflichten der Gesundheits-und Krankenpflegeberufe in Österreich. In der Arbeitsgruppe Sekundärnutzung & Datenqualität wird thematisiert, wie Routinedaten aus der digitalen Pflegedokumentation für Sekundärdatennutzung herangezogen werden können, und welche Potentiale dies für eine Kennzahlengenerierung in der Pflege ermöglicht. Voraussetzung für eine aussagekräftige Nutzung der Daten ist eine den Anforderungen entsprechende Datenqualität, welche mit dem Themenschwerpunkt einhergeht. Zielgruppe sind nicht nur Mitarbeitende im Managementbereich, sondern auch Pflegpersonen aus der Pflegepraxis.
Die Arbeitsgruppe analysiert und definiert die spezifischen Anforderungen, die für den Einsatz von Technologie und digitalen Lösungen in der Pflege notwendig sind. Ziel ist es, die notwendigen Kompetenzen zu identifizieren, die Pflegefachkräfte befähigen, digitale Werkzeuge effektiv einzusetzen und in die Praxis zu integrieren. Darüber hinaus untersucht die Gruppe, wie sich berufliche Rollen und Aufgaben durch die zunehmende Digitalisierung verändern und welche neuen Berufsbilder in der Pflege entstehen könnten. Mit diesen Erkenntnissen unterstützt die Arbeitsgruppe die Entwicklung von Bildungsstrategien und Weiterbildungsangeboten, um Pflegekräfte optimal auf zukünftige Herausforderungen vorzubereiten.
Die Pflegebranche steht vor großen Herausforderungen, aber auch vor einzigartigen Chancen. Die zunehmende Digitalisierung bietet uns die Möglichkeit, die Pflege von morgen nachhaltig zu verändern. Die Arbeitsgruppe “Digitale Unterstützungssysteme in der Pflege” hat das Potenzial, diese Veränderung aktiv mitzugestalten und neue, innovative Ansätze zu entwickeln, welche Pflegekräfte entlasten und die Qualität der Versorgung verbessern. In dieser Arbeitsgruppe werden wir gemeinsam daran arbeiten, wie digitale Lösungen – von Dokumentationssystemen über Sensoren bis hin zu KI-basierte Assistenzsysteme – den Alltag in der Pflege optimieren können.
Die Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit dem Thema Telehealth im Rahmen der Pflege (“Telepflege”). Zu Beginn soll ein Bild geschaffen werden, was Telehealth bedeutet und aktuell bereits in Österreich im Rahmen der Pflege eingesetzt wird. Wir wollen Einsatzmöglichkeiten diskutieren, Vorgehensmodelle zur Implementierung und Erfahrungen teilen.
Die Arbeitsgruppe Standardisierung und Interoperabilität widmet sich dem einrichtungsübergreifenden Austausch von Daten aus der Pflegedokumentation. Unser Ziel ist es, durch die Standardisierung von Pflegeklassifikationen sowie der Implementierung internationaler Standards wie SNOMED CT, IHE und HL7-FHIR, die Interoperabilität von Gesundheitsdaten zu gewährleisten. So sollen Daten mehrfach verwendet und zwischen verschiedenen Einrichtungen sicher und effizient ausgetauscht werden können, um die Qualität der Pflege zu verbessern und eine nahtlose Zusammenarbeit im Gesundheitswesen zu ermöglichen.